Zur Schlüsselübergabe und damit zur offiziellen Eröffnung des neuen Feuerwehrgerätehauses in Salzhausen trafen sich am Freitag Vertreter der Samtgemeinde, Feuerwehr und Politik. Aufgrund der aktuellen pandemischen Lage war eine größere Festlichkeit leider nicht möglich, sodass der kleine Kreis der Anwesenden sich auf das Wesentliche beschränkte.
Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Krause dankte in seiner Rede besonders Salzhausens Ortsbrandmeister Stephan Boenert, der sich von Stellvertreter Lars Schulenburg vertreten ließ. Boenert habe sich mittlerweile über 10 Jahre für den Neubau eingesetzt, da der alte Standort im Rathaus längst nicht mehr den Anforderungen entsprach, doch bisher hatten andere Projekte immer Vorrang gehabt. Der Bau sei nicht einfach gewesen, weil immer wieder aufgrund der Corona-Pandemie improvisiert werden musste und Erkrankungen in Baufirmen zu Verzögerungen geführt hätten. Nichtsdestotrotz konnte der ursprünglich geplante finanzielle Rahmen des Bauvorhabens mit 2,6 Millionen nahezu eingehalten werden und das Ergebnis sei sehr zufriedenstellend.
Der Umzug der Feuerwehr sei nun ein wichtiger Schritt auch für die Samtgemeinde, die alten Räume der Feuerwehr würden sofort gebraucht, um ein Corona-Testzentrum zu installieren.
Anschließend übergab er den symbolischen Schlüssel an Gemeindebrandmeister Jörn Petersen, der ihn wiederum traditionsgemäß an die Ortsfeuerwehr in Person von Lars Schulenburg übergab.
Petersen hob hervor, dass mit dem Neubau des Feuerwehrhauses für die Samtgemeindefeuerwehr ein Meilenstein gesetzt wurde. Innerhalb kürzester Zeit sei das Bauvorhaben mit einem Strategiewechsel der bisherigen Pläne umgesetzt worden und es konnte ein Standort gefunden werden, von dem aus die Feuerwehr Salzhausen in alle Richtungen der Samtgemeinde schnellstmöglich ausrücken könne. Den Bau sehe er als Pilotprojekt über die Samtgemeinde hinaus, da große Schulungsräume für alle Feuerwehren der Samtgemeinde vorhanden seien und überdies alle auch eine gemeinsame Werkstatt und Ausstattungsräume nutzen könnten, um jederzeit an benötigtes Material zu kommen. Außerdem wird die Kleiderkammer der Feuerwehr sowie die kommunale Einsatzleitung im Gebäude untergebracht, wodurch das Objekt zu einem Multifunktionsgebäude von strategischer Bedeutung werde.
Auch Architekt Sven Klobe zeigte sich sehr zufrieden mit der Umsetzung seiner Planungen. Er erläuterte einige technische Daten und berichtete von neuen DIN-Normen die heutzutage eingehalten werden müssten. So gebe es im Gebäude umfangreich gestaltete Umkleidekabinen, die heutzutage eine Vorgabe sind und im alten Feuerwehrhaus komplett fehlten. Dort hatten sich die Angehörigen der Feuerwehr in der Fahrzeughalle hinter den Fahrzeugen umziehen müssen. Auch er betonte, dass die Coronapandemie zu Schwierigkeiten und Verzögerungen geführt habe, vor diesem Hintergrund sei von der Grundsteinlegung im Herbst 2019 bis zur heutigen Fertigstellung aber der zeitliche Ablauf sehr gut eingehalten worden.
Die Verantwortlichen versprachen, dass eine offizielle Einweihungsfeier nachgeholt werde, sobald die pandemische Lage ein geselliges Zusammentreffen wieder zulasse.
Trotzdem wird das Feuerwehrhaus ab sofort genutzt und steht für Übungen, Einsatzlagen und zur Ausstattung der Feuerwehren zur Verfügung.
Bereits am vergangenen Sonntag war die Feuerwehr in das neue Gebäude umgezogen. Um neun Uhr traf sich das Kommando der Feuerwehr Salzhausen zu einer letzten Sitzung in den Räumen des alten Feuerwehrhauses am Rathaus. Kurz vor zehn Uhr verließen dann die vier Einsatzfahrzeuge zum letzten Mal das Gebäude an der Straße „Am Paaschberg“ und fuhren im Konvoi zum neuen Feuerwehrhaus mit der Anschrift „Witthöftsfelde 10“.
Mit Blaulicht und Signalhorn wurden die letzten Meter zurückgelegt bevor die Maschinisten die Fahrzeuge synchron rückwärts erstmals in die neue Fahrzeughalle einparkten.
Ebenso wie aufgrund der Pandemie nur wenige Zuschauer die historische Prozedur verfolgen konnten, wurde auch der Umzug der 80 Einsatzkräfte nach den geltenden Vorschriften durchgeführt.
Nach einem strengen Zeitplan zogen sie verteilt über den gesamten Sonntagnachmittag mit ihrer persönlichen Schutzausrüstung in das neue Gebäude um, wo sie durch ihre Gruppenführer eine erste Einweisung erhielten.
Ihnen stehen neben den vier Fahrzeugstellplätzen nun Umkleideräume mit strikter Schwarz/Weiß-Trennung und Duschen zur Verfügung. Der Gerätewart freut sich über eine neue geräumige Werkstatt. Im Obergeschoss befindet sich ein großer teilbarer Schulungsraum mit einer über eine Durchreiche verbundenen gut ausgestatteten Küche.
Auch die Jugend- und Kinderfeuerwehr verfügen ab sofort über eigene Räume. Büros gibt es sowohl für Ortsbrandmeister und Jugendwartin als auch für den Gemeindebrandmeister. Dieses liegt direkt neben den Räumen der KEL (Kommunale Einsatzleitung), die mit modernster Funk- und Datenverarbeitungstechnik ausgestattet sind.
Im Erdgeschoss befindet sich die über einen separaten Eingang zugängliche Kleiderkammer der Samtgemeindefeuerwehr, die neben viel Lagerplatz auch zwei Umkleidekabinen für die Feuerwehrleute bietet. Direkt daran angrenzend befindet sich das Lager für Verbrauchsmaterial wie Ölbindemittel, auf das sämtliche Ortswehren der Samtgemeinde Zugriff haben.