„Ein Hammerjahr liegt hinter der Freiwilligen Feuerwehr Salzhausen!“, so Ortsbrandmeister Stephan Boernert während der Jahreshauptversammlung der Wehr im Eyendorfer Gasthaus Sander. Habe der bisherige Einsatzrekord bei 66 Einsätzen im Jahr gelegen, habe man 2017 zu 97 Einsätzen ausrücken müssen, resümierte er in seinem Jahresbericht. Geschuldet sei dies vor allem den zahlreichen Unwettern des vergangenen Jahres gewesen. Hinzu kamen die beiden Großbrände im Herzen des Ortes. Ein Feuer im Josthof sei schon immer ein Szenario gewesen, das man nie habe erleben wollen, so der Ortsbrandmeister. Aber als am frühen Morgen des 28. April der Funkmeldeempfänger „Brennt Dachstuhl im Josthof“ anzeigte und bereits auf der Anfahrt zum Feuerwehrhaus das Ausmaß des Brandes erkennbar gewesen sei, sei dieses Schreckensszenario plötzlich Realität geworden. Da man aber oft darüber gesprochen und auch zahlreiche Übungen durchgeführt hatte, wusste jeder sofort, was zu tun gewesen sei. Mit vereinten Kräften und der Unterstützung der umliegenden Wehren konnten die in nur wenigen Metern Entfernung stehenden reetgedecken Bettenhäuser des Hotelbetriebes vor den Flammen geschützt werden. Für das Haupthaus gab es jedoch keine Rettung mehr.
Aber auch die auf Samtgemeindeebene neu eingeführten Führungsstrukturen, Standardeinsatzregeln sowie die neue Alarm- und Ausrückeordnung hätten Resourcen gebunden. Allein zwölf Mitglieder der Wehr sind für Aufgaben auf Samtgemeindeebene zusätzlich eingebunden. „Dies alles haben wir bewältigt, weil Ihr eine tolle Truppe seid!“, bedankte sich der Ortsbrandmeister bei den Mitgliedern der Wehr. Sein Dank galt auch allen Unterstützern, die zum Beispiel bei den Großbränden die Feuerwehrleute mit Getränken und belegten Brötchen versorgt hätten. „Das ist eine funktionierende Dorfgemeinschaft“, freute sich Boenert. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Probleme bei der Alarmierung in Kürze abgestellt sein werden und bei Bagatelleinsätzen anstelle der Sirene wieder nur die Funkmeldeempfänger ausgelöst werden.
Auch für die kommenden Jahre steht die Wehr vor großen Herausforderungen. Noch vor Ostern erwarten die Salzhäuser den neuen Rüstwagen, der aus Mitteln der Landkreises beschafft und in Salzhausen stationiert wird. Zudem werden in diesem Jahr die Weichen für den Neubau des Feuerwehrhauses gestellt werden. Die politischen Beratungen hierzu laufen und auch erste Grobplanungen wurden bereits angestoßen. Ortsbrandmeister Boenert hofft, dass der Samtgemeinderat in der ersten Hälfte des Jahres grünes Licht geben wird und das neue Haus bis Ende 2019 fertig gestellt werden kann.
Sehr zufrieden zeigte er sich mit dem Personalstand. Zum Ende des Jahres waren 71 Salzhäuser und Salzhäuserinnen aktives Mitglied der Feuerwehr. Hinzu kommen 219 fördernde Mitglieder, 24 Alterskameraden und je 19 Kinder in der Jugend- und Kinderfeuerwehr.
Jugendwartin Diane Pohlmann konnte von einem ausgesprochen erfolgreichen Jahr für die Jugendfeuerwehr berichten. Bei diversen Wettbewerben konnten vordere Plätze erreicht werden. Den Wanderpokal für die beste Dienstbeteiligung und das beste Abschneiden bei Wettbewerben konnte in diesem Jahr letztmalig Lukas Boenert in Empfang nehmen. Nach Erreichen der Altersgrenze ist er kürzlich in die Einsatzabteilung übernommen worden.
Auch die vor drei Jahren gegründete Kinderfeuerwehr war unter der Leitung von Karina Schwutke sehr aktiv. Besonderen Spaß hatte man bei einem Besuch der Berufsfeuerwehr Hamburg mit anschließendem Picknick am Elbstrand.
Bei den anschließenden Wahlen zum Kommando wurden die Jugendwartin Diane Pohlmann, Gerätewart Rüdiger Fröhling, Schriftführer Sebastian Frahm und der Gruppenführer der Wettbewerbsgruppe Carl Diedrich einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Neuer Kinderjugendwart ist Sven Plate, der von Uta Klingenspor als Stellvertreterin unterstützt wird. Die Kasse wird im nächsten Jahr von Matthias Ohla geprüft.
Gemeindebrandmeister Jörn Petersen überbrachte die Grüße des Samtgemeindekommandos und bedankte sich für die im vergangenen Jahr geleistete exzellente Arbeit. Auch er machte nochmals die Notwendigkeit eines neuen Feuerwehrhauses für Salzhausen deutlich. Anschließend beförderte er Sven Viebrock zum Hauptfeuerwehrmann.
Ortsbrandmeister Boenert verlieh die Ehrennadel der Feuerwehr Salzhausen an den Oberlöschmeister Matthias Rehr, der dem Kommando seit 19 Jahren in verschiedenen Funktionen angehört und immer da ist, wenn Hilfe benötigt wird.