Steigende Mitgliederzahlen und ein neues Feuerwehrhaus – Ortsbrandmeister Stephan Boenert konnte den Teilnehmern der sehr gut besuchten Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Salzhausen im Eyendorfer Gasthaus Sander viele gute Nachrichten überbringen.
Besonders groß ist die Freude in Salzhausen über den Beschluss des Samtgemeinderates, bereits in diesem Jahr mit dem Bau eines neuen Feuerwehrhauses zu beginnen. Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Krause stellte den Anwesenden die derzeitigen Planungen vor. Auf einem 5000 m² großen Grundstück im Neubaugebiet Witthöftsfelde soll ein zweckmäßiger Bau mit vier Einstellplätzen für die Einsatzfahrzeuge der Stützpunktfeuerwehr entstehen. Ein fünfter Stellplatz kann bei Bedarf ohne großen Aufwand hergerichtet werden. Und auch für eventuell zukünftig notwendig werdende Erweiterungen ist genügend Platz vorhanden. Im Erdgeschoss hinter der Fahrzeughalle wird es Platz für die persönliche Schutzausrüstung von 100 Feuerwehrfrauen und –männern geben. Eine Werkstatt und die Kleiderkammer der Samtgemeindefeuerwehr werden ebenfalls hier untergebracht.
Das Obergeschoss wird geprägt von einem 120 m² großen teilbaren Schulungsraum. Daneben wird es einen Raum für die Kommunale Einsatzleitung (KEL) bei Großschadenlagen, Räume für die Kinder- und die Jugendfeuerwehr sowie Büros für den Ortsbrandmeister und weitere Funktioner geben. Bürgermeister Krause rechnet nach der Baugenehmigung und der erforderlichen Ausschreibung mit dem Baubeginn im zweiten Quartal dieses Jahres und stellte die Fertigstellung des Gebäudes für Anfang 2020 in Aussicht.
Zum Ende seiner Ausführungen kündigte er eine Neuerung für den jährlich stattfindenden Kirch- und Markttag an. In Zusammenarbeit mit dem Marxener Feuerwehrmuseum werde es am alten Schlauchturm an der Winsener Straße eine historische Vorführung geben.
Ortsbrandmeister Boenert freute sich, dass nach nunmehr acht Jahren Vorbereitungs- und Planungszeit in Kürze endlich mit dem Bau des Feuerwehrhauses begonnen werden kann. Einen besonderen Dank richtete er an die Gemeinde Salzhausen, die das erforderliche Grundstück erworben und der Samtgemeinde als Bauplatz zur Verfügung gestellt habe.
Aber nicht nur das neue Feuerwehrhaus gibt Anlass zur Freude. Ortsbrandmeister Boenert konnte verkünden, dass die Mitgliederzahl der Feuerwehr erneut angestiegen ist. 76 Frauen und Männer, darunter 27 Atemschutzgeräteträger, leisten in Salzhausen ihren freiwilligen Dienst am Bürger. Mit allein neun Neueintritten im vergangenen Jahr habe sich die Mitgliederzahl der Einsatzabteilung in den letzten Jahren um 40 Prozent gesteigert.
Unterstützt werden die Brandschützer von 223 fördernden Mitgliedern, die Alters- und Ehrenabteilung besteht aus 22 ehemaligen Aktiven.
Die Einsatzzahlen sind gegenüber dem Vorjahr gesunken, da weniger Unwettereinsätze zu absolvieren waren. Aber auch in 2018 machte das Wetter der Feuerwehr zu schaffen. Der lange Sommer mit Trockenheit und Hitze führte zu einigen Wald- und Flächenbränden, darunter ein großes Feuer auf dem Luhmühlener Turnierplatz. Auch zu zwei schweren Verkehrsunfällen rückte die Wehr aus. Dabei konnte eine Person nur noch tot geborgen werden.
Eine große Hilfe bei der technischen Hilfeleistung ist der im vergangenen Jahr vom Landkreis Harburg in Salzhausen stationierte neue Rüstwagen. Das aus Mitteln des Konzeptes für die spezialisierte Gefahrenabwehr beschaffte Fahrzeug, konnte seinen hohen einsatztaktischen Wert bereits mehrfach unter Beweis stellen. Im laufenden Jahr werde intensiv die Schulung der Feuerwehrleute an dem neuen Gerät vorangetrieben, so Boenert.
Aber natürlich kam auch der gesellige Teil im vergangenen Jahr nicht zu kurz. So wurden ein brasilianischer Abend, der Feuerwehrball und ein Kartenabend durchgeführt. Das alljährliche Osterfeuer litt schwer unter den widrigen Wetterverhältnissen. Bei nasskaltem Wetter und Schneetreiben fanden nur wenige Gäste den Weg zu dieser Veranstaltung.
Der stellvertretende Ortsbrandmeister Lars Schulenburg berichtete von zahlreichen Übungen und Lehrgängen mit denen sich die Brandschützer auf den Ernstfall vorbereiteten. Er bescheinigte den freiwilligen Helfern einen guten Ausbildungsstand und freute sich über die gute Übungsbeteiligung.
Jugendwartin Diane Pohlmann berichtete über zehn Neueintritte in die Jugendfeuerwehr. Darunter waren allein vier Übernahmen aus der Kinderfeuerwehr. Die 23 Mädchen und Jungen waren im vergangenen Jahr sehr erfolgreich. So konnten beim Winterturnier und am Gemeindefeuerwehrtag jeweils der erste Platz belegt werden. Ein Höhepunkt des Jahres war der Besuch einer Gruppe Kinder aus dem ukrainischen Tschernobyl, die bei der Feuerwehr einen aufregenden Nachmittag verbrachten.
Kinderfeuerwehrwart Sven Plate berichtete ebenfalls von einem aufregenden Jahr. Besonders hob er einen Besuch in der Salzhäuser Polizeiwache und das Sommercamp in Otterndorf hervor. Auch eine Übernachtung im Feuerwehrhaus wird den 35 Kindern der Nachwuchsabteilung wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Er freute sich, dass in der kurzen Zeit des Bestehens der Kinderfeuerwehr bereits zehn Kinder in die Jugendfeuerwehr übertreten konnten.
Auch Wahlen standen auf dem Programm der Hauptversammlung. Einstimmig wurde Sebastian Frahm zum Gruppenführer der neu gegründeten vierten Gruppe gewählt. Zu seinem Stellvertreter ernannte Ortsbrandmeister Boenert Matthias Ohla. Er ernannte außerdem Thilo Heuer, Sven Plate und Carl Dietrich zu stellvertretenden Gruppenführern der Gruppen 1 bis 3. Als Nachfolger für Sven Blechner ernannte er Marco Pauli zum stellvertretenden Jugendwart. Neuer Gruppenführer der Alters- und Ehrenabteilung ist Marco Beyer.
Einstimmig im Amt des Funkwartes bestätigt wurde Thorsten Buchau.
Für seine Arbeit als Kreisausbilder beförderte der stellvertretende Kreisbrandmeister Sven Wolkau ihn anschließend zum Oberlöschmeister. Und auch zwei Ehrungen hatte Wolkau mitgebracht. Für 40-jährige Mitgliedschaft ehrte er den Hauptfeuerwehrmann Manfred Beyer mit dem Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes. Sven Plate verlieh er das Feuerwehrehrenzeichen des Landes Niedersachsen für 25 Jahre aktiven Dienst. Einen besonders herzlichen Dank richtete er an die Kinder- und Jugendwarte sowie deren Betreuerteams für deren unverzichtbare Jugendarbeit.
Gemeindebrandmeister Jörn Petersen warf in seinem Grußwort einen Blick auf das vergangene Jahr. Besonders hob er die Zahl von fast 45.000 Stunden geleisteter Arbeit bei Übungen, Ausbildung und Einsätzen hervor und bedankte sich bei der Feuerwehr Salzhausen für die professionelle Arbeit. Zum Abschluss seiner Ausführungen beförderte er Niels Brustmann zum Oberfeuerwehrmann.